Achtsamkeit im Job: Warum ist sie so wichtig und wie kann sie umgesetzt werden? Achtsamkeit ist mittlerweile sehr en vogue und auch in Firmen als Training angekommen. Doch das bedeutet nicht gleich, dass Sie meditieren müssen. Es geht vielmehr um eine achtsame Haltung. Diese unterstützt Sie dabei, bewusster und achtsamer zu leben und sich dadurch zufriedener und gelassener zu fühlen. Wie Sie mit der Achtsamkeitspraxis erfolgreich starten können, zeige ich Ihnen anhand von 5 Tipps.
Herausforderungen im Joballtag
Kennen Sie diese Herausforderungen im Joballtag?
Heute erleben viele von Ihnen wahrscheinlich einige dieser Herausforderungen: Es ist viel Arbeit mit immer weniger Personal zu verrichten. Die Ziele, die Sie persönlich oder Ihr ganzes Team zu erreichen haben, werden jedes Jahr nach oben geschraubt. Sie wissen nicht, wie Sie die Vielzahl an Aufgaben und Aufträgen an einem Tag gut und erfolgreich bearbeiten können. Ihre Arbeit wird immer wieder unterbrochen, weil Anrufe eingehen oder etwas anderes Dringendes per E-Mail oder über Ihre Führungskraft oder einen Kollegen dazwischenkommt.
Was erleben Sie an solch herausfordernden Tagen?
An sehr herausfordernden Tagen hat man ja oftmals ein ganz bestimmtes Gefühl:
- Fühlen Sie sich dann unkonzentriert, unruhig, gehetzt, fremdgesteuert?
- Oder sind Sie sehr müde und angespannt?
- Fühlen Sie sich vielleicht gereizt?
- Sind Sie am Ende des Tages unzufrieden?
- Sehen Sie nur wenige Erfolge und vor allem dasjenige, was nicht geklappt hat?
- Sind Sie abends kraftlos und unmotiviert für Sport und kulturelle Aktivitäten?
- Fehlt Ihnen die Kraft, da Sie kaum Pausen im Job haben machen können?
Wenn der Berufsalltag stark geprägt ist von einem Erleben von Stress, besteht ein gewisses Risiko für einen Burnout oder eine andere Erkrankung. Umso bedeutsamer ist es, die möglichen Stresssymptome rechtzeitig zu erkennen und für eine wirksame Stressbewältigung zu sorgen.
Hier habe ich dies ausführlicher beschrieben:
Woran Sie erkennen, dass Erholung bitter nötig ist
Achtsamkeit im Job: Warum ist sie so sinnvoll
Umgang mit Herausforderungen und Stress
Gerade im Umgang mit Herausforderungen und sogenannten stressigen Situationen ist Achtsamkeit im Job sehr essentiell und wirkungsvoll. Denn der Stress entsteht nicht einfach durch die Situation. Sondern die Art, wie wir darüber denken, entscheidet darüber, ob wir uns am Ende gestresst fühlen oder nicht. So beschreibt Ellen Langer, Psychologieprofessorin aus Harvard, dass ein achtloses Denken über ein mögliches schreckliches Ereignis ein Stresserleben mit sich bringt. Im Gegensatz dazu kann ein achtsames Hinterfragen der möglichen Gründe, die gegen ein Eintreten dieses Ereignisses sprechen, oder der Vorteile dieses Ereignisses für einen selbst das Erleben von Stress reduzieren oder sogar völlig abbauen.
„Achtsamkeit … ist der einfache Prozess, Neues zu bemerken.“ (Ellen Langer)
Achtsamkeit unterstützt uns dabei, den Fokus auf die Gegenwart zu richten und Kontext und Perspektive wahrzunehmen. So können wir uns besser mit einer Sache auseinandersetzen. Dies ist sowohl im Beruf wie im Privatleben nützlich.
Wirkung von Achtsamkeit
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich Achtsamkeit positiv auf unsere Zufriedenheit, unsere Effektivität und unsere Gesundheit auswirkt.
Außerdem haben Untersuchungen einen positiven Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Innovation, Authentizität und Vertrauenswürdigkeit festgestellt. Alles Aspekte, die gerade im Arbeitskontext sehr wertvoll sind.
Warum Achtsamkeit auch gut für unsere Balance ist
„Achtsamkeit ist ein neuer Daseinszustand, eine neue Art, das Leben zu genießen und die Work-Life-Balance zu verbessern.“ (Patrizia Collard)
Wirklich im Moment zu sein, statt im Morgen oder bei vielen unterschiedlichen Dingen bedeutet einen großen Unterschied im Erleben und Genießen. Einzelne Ereignisse – im Beruf wie im Privatleben – können viel intensiver wahrgenommen und genossen werden. Und manche Aufgaben erleben wir mit mehr Achtsamkeit als viel interessanter als zuvor bei achtlosem Tun.
Außerdem werden Ereignisse sowie die Ressourcen und andere Möglichkeiten zur Bewältigung anders bewertet. Dies wirkt sich direkt auf unser Stresserleben und somit auf unser Wohlbefinden aus.
Hinzu kommt, dass durch eine achtsame Haltung mehr Kontakt zum eigenen körperlichen und mentalen Befinden besteht. So erkennen Sie rechtzeitig, wann etwas zu viel wird, wann zu viel parallel läuft und ob Sie eine Pause benötigen.
Dies führt oftmals zu einer Entschleunigung und besseren Fokussierung. Mit der Zeit werden Sie bemerken, dass Sie ruhiger und gelassener, aber auch effektiver sind. So bleibt Ihnen durch Achtsamkeit im Job genügend Zeit und Muße für Ihr Privatleben. Sie werden die Balance besser halten können.
Und wo und wie können Sie nun beginnen?
5 Tipps zum erfolgreichen Start in Ihre Achtsamkeit im Job
Diese 5 Tipps unterstützen Sie im Berufsalltag, um bewusster und achtsamer zu arbeiten und letztendlich zu leben:
1) Führen Sie Ihre Tätigkeiten bewusst und achtsam durch
Seien Sie mit der vollen Aufmerksamkeit bei einer Tätigkeit. Sie werden viel konzentrierter und damit auch effektiver daran arbeiten können. Dies verhindert das häufig praktizierte Multitasking, das zu unkonzentriertem Arbeiten sowie innerer Unruhe führen kann.
2) Seien Sie neugierig
Treten Sie offen und neugierig an neue, aber auch alte Situationen und Tätigkeiten heran. Nehmen Sie wahr, was Ihnen auffällt. Durch neue Perspektiven werden Sie ganz andere Ideen entwickeln können. Gerade für Innovationen ist dies sehr wesentlich. Außerdem werden Sie mehr Freude erleben, da Ihnen viel mehr auffällt, was Sie faszinieren kann.
3) Machen Sie regelmäßig Pausen
Pausen sind so wichtig, damit Sie sich einen Moment lang erholen und dann mit neuer Energie und Konzentration weiterarbeiten können. Der kurze Abstand hilft Ihnen auch für neue Sichtweisen. Eine andere Perspektive nach der Pause kann helfen, wenn Sie vorher mit Ihrer Aufgabenlösung nicht mehr weiterkamen.
Mit Pausen meine ich sowohl kleine Mikropausen und 5-Minuten-Pausen als auch erholsame Mittagspausen. Seien Sie achtsam, was Ihnen guttut und wie Sie sich am besten erholen können. Vielleicht mit kleinen Übungen zum Entspannen oder einem achtsamen Trinken.
4) Atmen Sie bewusst und tief
Das Atmen ist so wichtig und hilfreich für Ihr körperliches und mentales Wohlbefinden! Wenn Sie regelmäßig darauf achten, bewusst und tief ein- und auszuatmen, tun Sie zum einen Ihrem Körper etwas Gutes. Genügend frischer Sauerstoff gelangt in Ihre Lunge und am Ende in Ihre Zellen und in Ihr Gehirn. Der Stoffwechsel wird positiv unterstützt. Zum anderen signalisieren langsame und tiefe Atemzüge dem Körper und dem Geist, dass der Stress vorüber ist. Sie entspannen dadurch Ihre Muskeln und Ihren Geist.
5) Nehmen Sie die positiven Dinge und Ihre Erfolge wahr
Seien Sie aufmerksam für die positiven Dinge, die gut am Tag gelaufen sind, die Sie erfreut haben, die Ihnen gutgetan haben, bei denen Sie Ihren Zielen treu geblieben sind. Statt am Abend kritisch zu betrachten, was alles schief gelaufen oder nicht fertig geworden ist, wechseln Sie die Sichtweise. Sie werden sicher bemerken, dass doch einiges gut und positiv war.
Für diesen Aspekt der Achtsamkeit im Job unterstützt Sie das Erfolgstagebuch, das ich Ihnen zum Download bereitstelle.
Das Erfolgstagebuch können Sie hier direkt downloaden:
http://ressourcenfokus.de/ressourcen/
Wie geht es weiter mit Achtsamkeit im Job?
In meinen folgenden weiteren Blogbeiträgen finden Sie Anregungen und Impulse für mehr Achtsamkeit im Job und im Alltag:
Hier im Beitrag Einladungen für achtsame Momente und Ressourcenaktivierung können Sie sich inspirieren lassen.
Oder Sie lesen weiter bei: Warum Achtsamkeit als Stressprävention und Stressbewältigung so wichtig ist?
Weitere konkrete Achtsamkeitsübungen können Sie auch kennenlernen in meinen letzten Beitrag zu diesem Thema: Achtsamkeitsübungen
Ganz speziell für Mütter habe ich einen Onlinekurs als Achtsamkeitstraining entwickelt:
“Gelassen und entspannt durch den Familienalltag”
Gern unterstütze ich Sie auch durch ein Business Coaching beim Erlernen und Leben von mehr Achtsamkeit im Job.
Ich freue mich auf Sie!
Viel Freude beim achtsamen Leben und Arbeiten!
Herzlichst
Ihre Sabine Machowski
P.S.: Welche Erfahrung haben Sie mit Achtsamkeit im Job gesammelt? Wie haben Sie gestartet? Was hat dies verändert? Was können Sie anderen empfehlen? Ich freue mich auf Ihren Erfahrungsbericht!
P.P. S.: Wenn Sie auch mehr Achtsamkeit in Ihren Alltag als Mutter bringen wollen, lade ich Sie herzlich zu meinem “großen” Onlinekurs “Gelassen und entspannt durch den Familienalltag” sowie meinem kleinen Onlinekurs “Entspann Dich Mama” ein.
Ein schöner Artikel, vielen Dank dafür! Besonders das bewusste Atmen finde ich sehr hilfreich. Ich kombiniere es gerne mit der bewussten Wahrnehmung einzelner Körperteile – dann lässt akuter Stress sofort nach.
Ich erlebe oft in meinen Beratungen, dass ein Stellenwechsel angestrebt wird, weil der aktuelle Job zu stressig ist. Manchmal kommt dann heraus, dass es gar nicht so sehr der Job ist, der zur Überlastung führt, sondern das eigene Stressempfinden. Achtsamkeit zu üben kann da wirklich zu mehr Resilienz führen und das ganze Leben positiv beeinflussen – nicht nur im Beruf 😉
Liebe Cathrin, vielen Dank für Deine positive Rückmeldung und Deinen eigenen Erfahrungsbericht. Ja, das erlebe ich auch als sehr positiv, wenn ich die Körperteile mit in die Wahrnehmung einbeziehe. Wie ein Mini-Bodyscan 🙂 Deine Erfahrung in Beratungen kann ich teilen. Mancher Klient von mir war ganz überrascht, was sich durch einen anderen Umgang mit Herausforderungen positiv verändert hat. Hier sind kleine Pausen und andere Bewertungen so hilfreich.