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Was glauben Sie, erkennen Sie, wenn Erholung bitter nötig ist? Erkennen Sie überhaupt, wenn alles zu viel wird? Wenn Sie dringend eine Pause brauchen oder mal STOP sagen sollten? Und wissen Sie, woran Sie dies erkennen können?

Viele Personen merken oft erst sehr spät, dass sie über ihre Belastungsgrenzen hinweg gehen und sich zu viel zumuten oder zu viel zugemutet bekommen. Oft liegt es an den hohen oder vielfältigen Belastungen und Herausforderungen bei der Arbeit – wie beispielsweise hoher Zeitdruck und zu hohe Ziele bei geringem Handlungsspielraum oder fehlender Unterstützung oder Wertschätzung seitens des Vorgesetzten. Nicht selten liegt es auch an privaten Belastungen und Herausforderungen – wie beispielsweise gerade Eltern geworden und neue Rollendefinition, eigene Erkrankung, Erkrankung einer nahestehenden Person, Pflege von Angehörigen oder finanzielle Sorgen und wenig Unterstützung. Manchmal ist von allem etwas dabei und das ist auf Dauer einfach zu viel.

Mit Recht werden einige von Ihnen nun einwenden, dass dies doch auch mit der subjektiven Bewertung der Situation und der Bewältigungsmöglichkeiten zusammenhängt. Ja, da haben Sie vollkommen Recht. Dies werden wir uns ein anderes Mal genauer anschauen.

Im heutigen Beitrag möchte ich Sie sensibilisieren, mehr auf sich zu „hören“ und wieder besser zu erkennen, wann Sie zu viel Stress erleben und es Zeit für eine Veränderung ist. Damit sie wissen, wann Erholung bitter nötig ist. Außerdem möchte ich Ihnen konkrete Tipps geben, wie Sie dies erkennen können.

Warum ist das so wichtig, zu wissen, wann Erholung bitter nötig ist?

Vielleicht fragen Sie sich das? Einige meiner Klienten sagen mir, dass es schon immer so wäre und sie sehr gut mit Stress klar kämen und sie manche herausfordernde Situation gar nicht stressen würde. Sicher, es gibt Menschen, die viele vermeintlichen Stressauslöser in ihrem Alltag haben, das jedoch überhaupt nicht als unangenehm oder gar als Stress empfinden bzw. diesen Stress sehr gut und erfolgreich bewältigen können. Doch es gibt auch diejenigen, die sehr wohl ein regelmäßiges Stresserleben verspüren. Und es gibt diejenigen, die meinen, dass sie keinen Stress empfinden, obwohl sie Symptome entwickeln, welche sie aber nicht wahrnehmen oder nicht ernst genug nehmen.

Wenn wir nicht auf unsere Stresssymptome hören und einfach so weiter machen wie vorher, dann kann aus akutem Stress mit der Zeit chronischer Stress mit sehr ernsten körperlichen Erkrankungen – wie Bluthochdruck, Herzinfarkt – oder psychischen Erkrankungen – wie Burnout oder Depression – werden. Somit lohnt es sich, rechtzeitig hinzuschauen und gesund zu bleiben.

Signale für Stresserleben

Signale für ein Stresserleben können auf ganz unterschiedlichen Ebenen auftreten: körperlich, psychisch und im Verhalten. Stress-Symptome beginnen oft ganz „unscheinbar“ und mit der Zeit kommt immer mehr dazu. Vielleicht erst nur eine leichte Angespanntheit, dann ändert sich das Essverhalten, man macht weniger Sport, trifft sich seltener mit Freunden. Dann wird der Schlaf schlechter und man wird immer müder und fühlt sich schnell erschöpft. Vielleicht ist man auch öfters erkältet als sonst. Langsam setzt das Grübeln ein und man macht sich viele Gedanken bis hin zu Selbstzweifeln … Hier gibt es individuell ganz unterschiedliche Verläufe und Entwicklungen.

Im Folgenden gebe ich Ihnen einige typische Beispiele solcher Signale (es gibt aber noch weitere). Vielleicht ist Ihnen davon etwas bekannt, da Sie dies schon einmal erlebt haben oder im Moment empfinden.

Mögliche Signale des Stresserlebens sind:

1. Körperliche Signale

Magenschmerzen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Herzklopfen, erhöhter Puls, Kreislaufprobleme, starkes Schwitzen, kalte Hände und Füße, Schlafschwierigkeiten, rasche Erschöpfung, vermehrte Müdigkeit, sexuelle Störungen, Muskelverspannungen und (Rücken-)Schmerzen sowie generelle häufigere Erkrankungen, z.B. häufige Erkältungen

2. Psychische Signale

Veränderte Stimmung, z.B. traurig, gereizt, verärgert, aggressive, innere Unruhe und Nervosität, Ängste und Unsicherheiten, Gefühl der Hilflosigkeit, Gefühl der Überforderung, Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Lustlosigkeit, Gefühl der inneren Leere, depressive Verstimmung, Grübeln und kreisende Gedanken, Vergesslichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, abschweifende Gedanken, Alpträume, häufigere Fehler und Missgeschicke, geringere Leistung

3. Verhaltens-Signale

Zähneknirschen, körperliche Unruhe, aggressives Verhalten wie „aus der Haut fahren“, nicht zuhören, sondern andere unterbrechen, ungesunde Ernährung und unregelmäßiges Essen, Bewegungsmangel, vereinzelt exzessiver Sport, vermehrter Konsum von Alkohol, Zigaretten oder Medikamenten, häufigere Fehler und Missgeschicke, Verzicht auf Pausen, exzessives Arbeiten, private Kontakte werden weniger gepflegt

Wenn diese oder ähnliche Signale vereinzelt auftreten, kann, aber muss dies nichts mit Stress zu tun haben. Doch wenn die Signale häufiger und immer länger Ihren Alltag bestimmen, ist es höchste Zeit, genauer hinzuschauen. Denn wenn die Signale zu lange ignoriert werden, kann sich hieraus chronischer Stress entwickeln. Der chronische Stress wiederum kann zu ernsten Erkrankungen führen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Panikattacken, Burnout oder Depression führen.

Was hätten Betroffene gerne anders gemacht?

In meinen Trainings und Einzelcoachings berichten Klienten häufig, dass sie – mit dem Wissen von heute – gerne rechtzeitig auf sich geachtet hätten. Dann hätten Sie die Erkrankung oder den Zusammenbruch verhindern können. Manche Klienten sind froh, noch „glimpflich“ davon gekommen zu sein und „nur“ einen Bandscheibenvorfall erlitten zu haben. Die meisten berichten, dass sie nicht erkannt haben, dass die Stressbelastung und vor allem das subjektive Stresserleben zu groß waren.

So hat eine junge Dame monatelang Rückenschmerzen gehabt, nachdem sie beruflich sehr eingespannt war und wenig Zeit für sich und ihre Freizeit und Erholung hatte. Doch sie hat diese Belastung als normal im Berufsalltag betrachtet und gedacht, dass sie durchhalten müsse. Am Ende hat sie einen Bandscheibenvorfall erlitten mit monatelangen starken Schmerzen. Erst die intensive orthopädische, physiotherapeutische sowie psychologische Behandlung haben zu mehr Wohlbefinden und Schmerzfreiheit geführt.

Was können Sie nun für sich tun?

Reflektieren Sie regelmäßig, welche Belastungen und Herausforderungen Sie gerade erleben und hören Sie regelmäßig in sich hinein. Seien Sie achtsam. Und falls Sie zu viele mögliche Stresssymptome spüren, dann verändern Sie etwas! Doch wie geht das? Beginnen Sie zunächst bei der Wahrnehmung Ihres Befindens.

Sich wieder wahrnehmen und spüren

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit. Achten Sie darauf, dass Sie Ruhe haben und nicht von anderen, dem Telefon oder Emails gestört werden. Dann spüren Sie einmal in sich hinein und versuchen Sie wahrzunehmen, wie es Ihnen gerade in diesem Moment geht. Was fällt Ihnen in diesem Moment auf? Was ist anders als vielleicht vor ein paar Tagen oder ein paar Wochen. Was ist besser? Was ist schlechter? Was fühlt sich gut an? Was fühlt sich nicht gut an? Einfach mal neugierig beobachten.

Und was kann eine Veränderung sein?

Ein STOP sagen, ein NEIN sagen, etwas liegen lassen für den nächsten Tag … und vielleicht erst einmal eine kleine Erholungspause einlegen. Hier kann Sie mein Beitrag 12 plus 2 Tipps, wie Sie kleine Erholungspausen in den Alltag integrieren können inspirieren. Und bitte nicht gestresst fühlen, da es 12 + 2 Tipps sind. Bei dem Angebot an ganz unterschiedlichen Pausen werden Sie sicherlich etwas finden, das zu Ihnen passt und Sie stressfrei entspannen lässt. Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit und lesen Sie die Tipps bei einer Tasse Tee in Ruhe durch und greifen Sie einen Tipp davon heraus und fangen einfach mal an. Beginnen Sie in ganz kleinen Schritten, etwas für sich zu tun.

Abschalten und sich abgrenzen

Auch dies ist sehr hilfreich, um Abstand zur Arbeit oder den privaten Sorgen zu bekommen und verringert das subjektive Stresserleben. Personen, die keine oder wenig Symptome entwickeln, können sich oftmals gut abgrenzen und gut abschalten, anstelle noch lange den Gedanken an Probleme bei der Arbeit oder private Sorgen nachzugehen. Hier können Sie gerne einen Blick in meinen aktuellen kostenlosen Download werfen „12 erfolgreiche Strategien, wie Sie wieder leichter abschalten können und abends zur Ruhe kommen“.

Professionelle Unterstützung

Manchmal ist es auch nötig oder hilfreich, sich von einem Experten Unterstützung zu holen und gemeinsam zu schauen, wie es einem geht und was man verändern möchte. Vielleicht sieht Ihr persönlicher Lösungsweg eine größere Veränderung vor, das Erlernen von neuen Gedanken oder anderen Bewertungen von Situationen, eine andere Stressprävention oder eine Veränderung der Situation beispielsweise durch eine Rollenveränderung oder einen Jobwechsel. Falls Sie das Gefühl haben sollten, dass Sie ernste psychische Beschwerden, wie Depressionen oder Ängste, entwickelt haben, dann vertrauen Sie sich bitte einem Psychologen oder Psychotherapeuten an, der dies genauer abklären kann. Bei Zahnschmerzen gehen wir ja auch zum Zahnarzt und lassen dies untersuchen und wenn nötig behandeln.

Speziell für die Abonnenten meines Newsletters habe ich eine Checkliste mit den Signalen des Stresserlebens sowie die Achtsamkeitsübung im Download-Bereich zusammengestellt.

Tragen Sie sich für meinen Ressourcenfokus-Newsletter ein, dann informiere ich Sie über neue Beiträge und Inspirationen rund um Stressmanagement & Burnout-Prävention.

Ich wünsche Ihnen nun eine gute Betrachtung Ihres aktuellen Befindens. Haben Sie den Mut, einmal STOP zu sagen, aus dem Hamsterrad auszusteigen und für sich etwas Gutes zu tun! Es lohnt sich, ganz bestimmt.

Gute Erholung!

Herzlichst Ihre Sabine Machowski

 

P.S.: Was meinen Sie hierzu? Wie erkennen Sie, wenn alles zu viel wird? Wie verändern Sie dann etwas? Ich freue mich über Ihre Antworten und Erfahrungen sowie Ihre Fragen rund um das Thema Stressprävention und Stressbewältigung und Burnout-Prävention – gerne hier als Kommentar unter dem Beitrag oder in einer E-Mail an info@ressourcenfokus.de.

 

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