Was Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat und 7 Tipps zur sofortigen Umsetzung
Wir sind gerade mitten in der Ferien- und Urlaubszeit! Zu mindestens mit Schulkindern steht nun bei Ihnen der Sommerurlaub bevor. Eine optimale Zeit, damit Sie sich in gesunder Führung üben – ihren Mitarbeitern gegenüber, aber vor allem auch sich selbst gegenüber. Unabhängig davon, ob Sie Führungskraft sind oder nicht. Heute erfahren Sie mehr, was Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat.
Manche werden jetzt vielleicht fragen, was soll ich mich im Urlaub mit gesunder Führung beschäftigen? Jetzt habe ich frei und denke nicht an die Arbeit. Dann herzlichen Glückwunsch, denn das ist eine ganz wichtige Erkenntnis, die doch heutzutage für viele Mitarbeiter und Führungskräfte nicht so selbstverständlich ist. Es gibt sicher auch diejenigen unter Ihnen, die nun das Gegenteil behaupten, nämlich dass es unmöglich sei, sich komplett auszuklinken.
Ich freue mich, wenn Sie mich bei meinen Überlegungen und Erfahrungen basierend auf meinen Coachings und Trainings begleiten. Hieraus können Sie Ihre eigenen Schlussfolgerungen für Ihre ganz persönliche berufliche und private Situation ziehen und schauen, inwiefern Ihr Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat.
Ausführlich habe ich über gesundes Führen im Übrigen in meinem Blogbeitrag bei Hirnpuls.de geschrieben: Gesundes Führen – Unternehmensziele erreichen.
Nun lassen Sie uns einmal schauen, was speziell Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat – von sich und anderen.
Dazu lade ich Sie gleich zu Beginn zu einer Reflexion ein
- Wie bereiten Sie sich gedanklich auf Ihren Urlaub vor?
- Was passiert dann?
- Mit welchen Gedanken und Einstellungen gehen Sie in den Urlaub?
- Wie sehr können Sie sich auf Ihren Urlaub und die Zeit mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner und/oder Ihrer Familie einlassen?
- Wie geht es Ihnen am Ende des Urlaubs?
- Und wie geht es Ihnen zum Start in die Arbeit nach Ihrem Urlaub?
Lassen Sie uns ein Beispiel aus meiner Coaching-Praxis anschauen
Mein Klient Herr K hat zwei Kinder im Grundschulalter. Die Familie hat einen Urlaub von zwei Wochen auf den Kanaren gebucht. Er überlegt schon Wochen vor seinem Sommerurlaub, wie die Arbeit ohne ihn in der Zeit des Urlaubs laufen solle, wie sein Team alles managen könne und was möglicherwiese alles in dieser Zeit aufploppen könne. Da er mit seinem Team an Aufgaben arbeitet, die gefühlt nie erledigt sind und die sofort zu Folgeaktivitäten führen, hat er Sorge, dass etwas Kritisches in seiner Urlaubszeit passieren könne.
Herr K arbeitet entsprechend noch länger in der Woche vor dem Urlaub und versucht so viel wie möglich zu erledigen und zu organisieren für seine Urlaubszeit. Dabei wird er immer nervöser, unruhiger und schläft schlechter. Zuhause sinkt auch die Laune, da er kaum ansprechbar für seine Frau und seine Kinder ist. Er kann sich gar nicht richtig auf seinen Urlaub freuen, da er zum einen keine Zeit zum Einstimmen auf den Urlaub hat und zum anderen eher die möglichen Probleme sieht.
Im Urlaub fällt es ihm auch schwer, die Zeit mit Frau und Kindern richtig zu genießen. Immer ist das Blackberry dabei und er checkt regelmäßig die Emails, beantwortet manche dieser Emails und sendet auch eigenständig Emails an Kollegen und Mitarbeiter. Natürlich ärgert sich Herr K, dass er die Zeit am Meer nicht richtig genießen kann. Am Ende des Urlaubs bemerkt er, dass er gar nicht richtig abschalten konnte und noch mindestens eine weitere Woche Urlaub nötig hätte, um auch erholt an die Arbeit zurück gehen zu können. So ist das wenige an Erholung auch schon schnell in den ersten Tagen auf der Arbeit verflogen. Am liebsten würde Herr K sofort neuen Urlaub einreichen, aber die Arbeit ließe diese gar nicht zu.
Dies ist vermutlich kein erholsamer Urlaub, wie Sie ihn sich wünschen. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam schauen, was Sie besser machen können als Herr K, um erholt, mit aufgeladenen Akkus und mit vielen schönen Erinnerungen an die Arbeit zurückgehen zu können.
Schauen wir nun darauf, was Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat und wie Ihnen dies erfolgreich gelingen kann
1. Delegieren Sie Ihre Aufgaben rechtzeitig
Vor allem als Führungskraft ist Delegation sehr wichtig. Und dies möglichst regelmäßig, um genügend Zeit für Ihre Hauptaufgabe, das Führen, zu haben. Vor dem Urlaub ist es wichtig, die Aufgaben rechtzeitig zu delegieren. Selbst, wenn Sie keine Führungskraft sind, ist es wichtig, Aufgaben, die auch während Ihres Urlaubs durchgeführt werden müssen, entsprechend an Kollegen abzugeben.
2. Priorisieren Sie nach Dringlichkeit und Wichtigkeit
Überlegen Sie, welche Ihrer Aufgaben und Projekte sehr dringend sind und auch die nötige Wichtigkeit haben. Dies kann hilfreich sein für die noch zu erledigenden Aufgaben vor dem Urlaub, aber auch für die Wahl der zu delegierenden Aufgaben. Alles Unkritische sollten Sie gedanklich möglichst parken für die nächsten Wochen.
3. Nehmen Sie sich kleine Auszeiten als Vorfreude
Sagt man nicht „Vorfreude ist die schönste Freude“? Doch dafür ist es auch wichtig, dass Sie sich kleine Auszeiten vor dem Urlaub nehmen, um sich auch vorher über Ihren anstehenden Urlaub zu freuen. Reisen Sie gedanklich schon einmal an den Urlaubsort. Malen Sie sich aus, was Sie dann schönes tun werden für sich oder Ihre Familie. Überlegen Sie auch, was Sie dann sein lassen werden und sich über das Nicht-Tuen freuen werden. Erzählen Sie Ihren Kollegen und Ihren Freunden von Ihrem anstehenden Urlaub.
4. Verabschieden Sie sich mit klarer Ansage in den Urlaub
Wenn Sie sich verabschieden, dann kommunizieren Sie ganz klar, dass Sie jetzt in Urlaub gehen und nicht erreichbar sind und die Erholung genießen werden. Das ist bei vielen Personen sehr wohl möglich und es geht nicht immer gleich die Welt unter, wenn man zwei Wochen nicht erreichbar ist. Als Führungskraft haben Sie eine große Vorbildfunktion. Wenn Sie sich selbst diese Zeit nehmen für Abstand und Erholung, signalisieren Sie dies auch Ihren Mitarbeitern und Kollegen. Ein ganz wichtiger Aspekt von gesund Führen.
5. Leben Sie im Urlaub tatsächlich das Abschalten
Hiermit meine ich, dass Sie tatsächlich keine Emails checken und erst recht keine an Ihre Kollegen schreiben, dass Sie Ihr Firmenhandy und Laptop möglichst nicht mit in den Urlaub nehmen, dass Sie sich auf Ihre Partnerin oder Ihren Partner, Ihre Familie und Freunde wirklich einlassen und eine gute Zeit gemeinsam genießen. Nutzen Sie diese Auszeit, um es sich gut gehen zu lassen, sorgen Sie für neue Eindrücke und genießen Sie das Hier-und-Jetzt.
6. Lassen Sie sich inspirieren für die Zeit nach dem Urlaub
Mit etwas Abstand zum Alltag und zum Beruf sind wir oft offener für kritisches Reflektieren und Erkennen unserer aktuellen Bedürfnisse. Was kam in letzter Zeit zu kurz? Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit? Wie könnten Sie aus einem möglichen Hamsterrad rauskommen? Welche Ressourcen können Sie mehr nutzen? Was würden Sie gerne weniger oder langsamer machen? Lassen Sie sich hier ganz neugierig und offen auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse ein! Schreiben Sie sich Ihre Gedanken und Inspirationen auf. Dann ist es oftmals leichter, sie auch im Alltag zeitnah umzusetzen.
7. Fangen Sie mit ersten Veränderungen gleich an
Schön, dass Sie sich die Anregungen durchgelesen haben! Das freut mich sehr! Schauen Sie die Punkte erneut an! Anschließend greifen Sie sich die Punkte heraus, die Sie schon vor und in diesem Urlaub anders machen können oder weiterhin machen können! Und schreiben Sie sich auf, womit Sie starten werden! Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Wie Sie einen erholsamen Urlaub erleben können und gleichzeitig damit gesund führen können, zeige ich Ihnen gerne genauer. Speziell für die Abonnenten meines Newsletters habe ich die Reflexionsfragen sowie 7 Praxistipps als Checkliste zusätzlich mit einer kleinen Urlaubs-Gedankenreise im Download-Bereich zusammengestellt.
Ich wünsche Ihnen eine schöne und erholsame Urlaubszeit!
Und probieren Sie doch aus, was Urlaub mit gesunder Führung zu tun hat!
Herzlichst Ihre Sabine Machowski
P.S.: Was meinen Sie hierzu? Wie bereiten Sie sich auf Ihren Urlaub vor? Wie hat bei Ihnen Urlaub mit gesunder Führung zu tun? Worauf achten Sie ganz speziell in Ihrer Rolle – z.B. als Führungskraft, als Projektleiter/in oder als Mitarbeiter/in? Ich freue mich über Ihre Antworten und Erfahrungen sowie Ihre Fragen rund um das Thema Gesund Führen, Stressprävention und Stressbewältigung – gerne hier als Kommentar unter dem Beitrag oder in einer E-Mail an info@ressourcenfokus.de.
P.P.S.: Tragen Sie sich für meinen Ressourcenfokus-Newsletter direkt hier unten ein, dann informiere ich Sie über neue Beiträge und Inspirationen rund um Gesund Führen, Burnout-Prophylaxe & Stressbewältigung und Wohlbefindenssteigerung.
Tolle Ideen und Vorschläge! Danke, liebe Sabine, das werde ich im Urlaub auf jeden Fall beherzigen!
Liebe Alex, vielen Dank für Dein positives Feedback! Das freut mich sehr! Dann wünsche ich Dir viel Freude bei der Umsetzung und einen schönen und erholsamen Urlaub! Herzlichst Sabine